Blogparade – Laborkaninchenhilfe – Deine Kaninchenhaltung

Blogparade – Laborkaninchenhilfe – Deine Kaninchenhaltung

Das Thema „artgerechte Haltung“ ist wohl eins der bedeutendsten Themen, wenn man sich mit Kaninchen auseinandersetzt. Erst recht wird es zum Thema für Menschen wie uns. Wir sind die Laborkaninchenhilfe e.V. und helfen Tieren, die aus Tierversuchen kommen, in ein neues, artgerechtes Leben.

Das Thema „deine Kaninchenhaltung“ lässt sich bei uns ein wenig ausweiten. Wir haben Pflegestellen und suchen Endstellen, wir wollen den Tieren aber ab der Freilassung DIE Kaninchenhaltung bieten, die sie verdient haben.

Unsere Pflegestellen sind sehr engagiert. Die Laboris dort haben wenigstens 3qm plus Auslauf pro Wackelnase, werden liebevoll betreut, tierärztlich versorgt und mit frischem Futter verwöhnt. Doch die Pflegestelle ist nicht das endgültige Zuhause der Kaninchen und genau deshalb möchte ich auf unsere wunderbaren Endstellen eingehen, die wir als Traumheim bis ans Lebensende immer wieder finden.

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Eine Endstelle ist nicht einfach eine Endstelle für unsere Tiere. Es ist der Ort, an dem die Tiere ankommen dürfen, sich in Partnertiere verlieben und endlich vollkommenes Vertrauen aufbauen. Tiergerecht bedeutet für Kaninchen, dass sie wenigstens 3qm Platz/pro Nase auf einer Ebene haben, dass sie einen oder mehrere Partner haben und dass sie genug Frischfutter bekommen, um sich das auszuwählen was sie grade brauchen für ihre Gesundheit, oder was einfach heute am besten schmeckt. Kaninchen wollen rennen, buddeln, kuscheln, Haken schlagen, Leckereien ergaunern, tapezieren…, auf der Couch lümmeln, im Regen sitzen, Blumenbeete umsortieren und so vieles mehr. Kaninchen wollen ein Zuhause! Und hier muss die Haltung zum Tier passen. Nicht jeder unserer Schützlinge kommt mit Hunden oder in Gruppenhaltung zurecht. Einige brauchen Action, andere möchten eher ein ruhiges Zuhause. Einzelfallentscheidung nennen wir das.
Unabdingbar ist für uns dabei eine gute tierärztliche Versorgung und regelmäßige Impfungen gegen RHD1+2 und Myxomatose.

Das Thema „deine Kaninchenhaltung“ ist wohl eines der meist diskutierten Themen in Kaninchenforen deutschlandweit. Allein schon ob Innen- oder Außenhaltung artgerechter ist entfacht ellenlange Diskussionen. Wir sind der Meinung: beides geht artgerecht. Natürlich gibt es Tiere, die einfach nicht nach drinnen gehören. Genau solche Informationen werden uns dann auch von unseren Pflegestellen mitgeteilt und sie werden natürlich beachtet und auf dieser Grundlage das perfekte Zuhause für das jeweilige Tier gesucht. Und das ist uns auch dieses Jahr bereits sehr oft gelungen! Ich stelle euch nun eine Innen- und eine Außenhaltung vor, die stellvertretend für all unsere tollen Endstellen stehen sollen und für uns artgerechte Kaninchenhaltung repräsentieren.

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Unser Romeo.
Romeo ist ein junger, pechschwarzer Kaninchenmann. Der kleine Mann durfte das Labor verlassen und hatte nach seiner Kastration und Impfung (denn auch das gehört zur artgerechten Kaninchenhaltung dazu!) flott ein tolles neues zu Hause gefunden. Der schwarze „Teufel“ hat den Schalk im Nacken und lebt mit seiner Partnerin Leonie  in einem wunderschönen Kaninchenzimmer. Seine Möhrchengeberin gibt ihm aber keine Möhrchen, denn sie hat was Besseres. Romeos Frauchen geht nämlich täglich sammeln und bringt zig verschiedene Leckereien auf den Tisch. Ach was sag ich da, es gibt keinen Tisch, die beiden haben ihre eigene Wiesenraufe. Wenn gutes Wetter ist, wird nicht mal die benötigt, denn dann dürfen Romeo und Leonie ihr riesen Freilaufgehege im Garten nutzen und hier wird auf der Wiese gekuschelt und es werden Gänge gegraben. Ab und an sagt man dem Nachbarkaninchenpaar am Zaun „guten Tag“. Das ist für uns ein abwechslungsreiches, schönes zu Hause und wir sind sehr froh, dass es unseren Romeo so gut getroffen hat.

Das Beispiel was ich euch zur Außenhaltung vorstellen möchte enthält gleich drei Laboris. Babsi, Mio und Marie durften in ein schönes Außengehege ziehen. Doch als sei das nicht genug, dürfen sie unter Beobachtung auch noch frei im Garten rumflitzen. Jeder denkt anfangs „unter Beobachtung, also 30 min am Tag?!“ NEIN! Babsie und Mio flitzen jeden Nachmittag / Abend lange durch den Garten, ein Grashalm hier und einer da, ein Tunnel hier, ein Löchlein dort, ein Haken da und einer um den Riesenbaumstamm mitten im Garten herum. Die Drei sind zu einer festen Einheit verschmolzen, haben endlos viel Spaß in den Backen und genießen ihren Garten in vollen Zügen. Nachts bleiben sie natürlich im fuchs- und mardersicheren Gehege! Sie haben ebenfalls den 6er im Lotto, so nennen wir das ?

Genau so stellen wir uns Kaninchenhaltung vor!
Genau für sowas machen wir dieses Ehrenamt!
Genau sowas nennen wir UNSERE KANINCHENHALTUNG!

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