08 Okt Wir sind keine Geschenke
Kaninchen sind keine Geschenke
HohoHo, es weihnachtet sehr. Oder ist doch schon wieder die Ostereier-Suche dran? Was auch immer gerade stattfindet, zum jeweiligen Fest stellen sich viele Leute Jahr für Jahr die Frage, was man wohl den Kindern am besten schenken könnte. Doch halt, das letzte Mal sagte das Kind doch, dass es die Hasen im Zoo oder in der Zoohandlung (von denen wir abraten) so süß fand. Es wäre doch perfekt, dem kleinen Racker ein Kaninchen zu Weihnachten oder Ostern zu schenken, oder? Unsere ganz klare Antwort zum Thema Kaninchen kaufen zu Weihnachten: NEIN!
Weder Ostern, noch Weihnachten sind für Kaninchen ein Fest, auch wenn der Osterhase die Eier bringen mag und ein neues knuddeliges Familienmitglied unter dem Weihnachtsbaum erst einmal toll erscheinen mag. Für den Mensch und vor allem das Kind mag das im ersten Moment natürlich ein überwältigendes Glücksgefühl sein. Außerdem sind Kaninchen ja nicht so groß, also werden sie wohl kaum Aufwand machen. Auch sind sie dazu noch so flauschig, das heißt doch automatisch, dass man am besten den ganzen Tag mit den Kaninchen knuddeln kann? Auch hierzu lauten unsere Antworten wieder: NEIN!
Kaninchen kaufen zum Fest – Letztendlich leidet das Tier
Natürlich wirkt es schön, einem Kind einen neuen Gefährten an die Seite zu stellen. Wobei natürlich zu beachten ist, dass man Kaninchen so oder so grundsätzlich nicht alleine hält. Nichtsdestotrotz sind Kinder dafür bekannt, dass sie eine Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege haben. Das Tier ist die ersten Tage süß, doch sobald es an die Pflichten geht und der Alltag nach dem Fest langsam einkehrt, gibt es nur noch einen, der darunter leidet: Das Tier. Tiere sind keine Spielzeuge, die man – wenn man keine Lust mehr hat – einfach in die nächste Ecke legen und ignorieren kann. Sie sind Lebewesen wie du und ich. Tiere brauchen Aufmerksamkeit und haben ein Recht darauf, artgerecht gehalten und versorgt zu werden. Wer sich nicht sicher ist, ob er für die Kaninchenhaltung geschaffen ist, liest sich bitte einmal unsere Tipps zur Kaninchenhaltung durch.
Kaninchen halten bedeutet viel Aufwand
So ein Kaninchen ist erstmal kleiner, als der gewöhnliche Hund oder eine Katze. OK, manche Kaninchen sind auch größer als Katzen, aber Ausnahmen bestätigen die Regeln. Sie machen jedoch auch, vor allem wenn sie noch nicht stubenrein sind, viel Dreck. Auch das ständige Bereitstellen von Futter ist oberste Pflicht. Man kann Kaninchen nicht mal eben 2-3 Tage alleine lassen. Mehr dazu erfahrt ihr unter Kaninchen sind nicht pflegeleicht.
Kaninchen schmusen nicht (immer)
Kaninchen sind zwar klein, süß und flauschig. Jedoch sind sie auch Fluchttiere. Wenn du Kaninchen erwischst, die sich tatsächlich freiwillig streicheln lassen, hast du viel Glück. In den meisten Fällen sind sie eher scheu. Doch viele werden mit der Zeit auch zutraulich, lassen sich streicheln und putzen dich. Auf den Arm heben lässt sich aber kaum ein Kaninchen. Wieso das so ist, erfährst du in unserem Ratgeber für Kaninchenhaltung.
Mein Kind hat keine Lust mehr auf das Tier – Was nun?
So, unser Weihnachts-Geschenk-Kaninchen ist nun keine 3 Wochen alt, wir haben Anfang Januar und das Kind geht wieder zur Schule. Es waren wirklich schöne Festtage, es wurde viel Zeit mit der Familie verbracht, also natürlich auch mit den neuen, hoppelnden Familienmitgliedern. Doch nun geht die stressige Schulzeit wieder los. Es ist Zeit für Hausaufgaben, Lernen und Freunde nach der Schule. Doch halt, was ist mit dem Kaninchen? In dem Alltag eines Kindes geht es auf einmal ganz schnell unter: „Och Mama, kannst du das nicht schnell machen?“. So fängt es an und so wird es auch weitergehen. Viele solcher Situationen enden darin, dass Tiere – und ja, auch Kaninchen – öfter ausgesetzt oder in Klappen abgegeben werden. Das Aussetzen ist für ein Tier natürlich das Allerschlimmste. In Hamburg gab es kürzlich einen Fall: Kaninchen „Anna und Elsa“ am Müllcontainer ausgesetzt
Natürlich sind nicht alle Kinder gleich und natürlich gibt es Ausnahmen, wir wollen hier nicht alle über den Kamm scheren. Wenn ihr als Eltern aber nicht bereit seid, im Notfall auf die Tiere aufpassen zu wollen, lasst es bitte. Mit zunehmendem Alter steigt vielleicht der Wille von Kindern, sich um ein Tier kümmern zu wollen, aber spätestens in der Pubertät hat es sich bei den meisten wieder erledigt.
Und der Doofe sind dann weder die Eltern, die prinzipiell keine Lust auf das Tier hatten, noch das Kind, was natürlich seinen Hobbies nachkommen möchte. Auch das ist völlig verständlich. Doch am Ende leidet nur einer – und zwar das Tier. Ist es erst soweit gekommen, muss man sich fragen, ob es wirklich notwendig war.
Das Tier im Tierheim abgeben
Solltest du dein Tier wirklich loswerden wollen, setze es bitte nicht auf offener Straße aus. Wir können es nicht oft genug erwähnen: Tiere sind Lebewesen wie du und ich und haben Respekt verdient. Wenn du dir sich bist, dass du dein Tier abgeben möchtest, bring es bitte zum nächsten Tierheim, dass dein Kaninchen die Pflege bekommt, die es verdient. Außerdem hat es dort andere Kaninchen-Freunde und braucht keine Angst in freier Wildbahn haben. Und ganz vielleicht kommen bald neue Zweibeiner vorbei, die wirklich bereit sind für ein Kaninchen. Hoffentlich nur nicht zu Weihnachten oder Ostern.
Sorry, the comment form is closed at this time.